In der Osterzeit rückt häufig auch der Feldhase in den Blickpunkt. Noch kann man Feldhasen mit etwas Glück in der freien Natur beobachten, aber ein „Allerweltstier“ist er schon lange nicht mehr! Vielmehr steht er in Deutschland auf der Roten Liste. Schwindende Lebensräume machen dem Feldhasen zu schaffen! Anlass zu vorsichtiger Hoffnung besteht auch für den Feldhasen dank des erfolgreichen Volksbegehrens für mehr Artenvielfalt.
Der Feldhase, nicht mit dem Wildkaninchen zu verwechseln, braucht Lebensräume in der Feldflur, die aber immer mehr der Intensivierung der Landwirtschaft zum Opfer fallen. Hinzu kommen die Flächenverluste durch Straßenbau, Siedlungen und Gewerbegebiete. Die Hasenreviere werden durch Straßentrassen zerschnitten, begrenzt und isoliert.
Um einen weiteren Rückgang der Feldhasenbestände zu vermeiden, fordern Umwelt- und Naturschutzverbände den Erhalt und die Verbesserung der Lebensräume für den Feldhasen und andere Wildtiere. Der Erhalt alter Heckenbestände, von Ackerrainen und Brachflächen muss ebenso das Ziel sein, wie deren Ausbau.
Dank des erfolgreichen des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“, das vom bayerischen Kabinett nunmehr angenommen und ergänzt wurde, soll ein Biotopverbund in der Agrarlandschaft geschaffen werden. Und damit auch dem Feldhasen geholfen werden.
Aber wir brauchen auch mehr blühende Strukturen in der Landschaft und eine deutliche Stärkung des ökologischen Landbaus, da dort auf Mineraldünger und chemische Spritzmittel verzichtet wird und die Vielfalt Kulturen samt Wildkräutern eher gewährleistet ist. Auch hier sind durch das erfolgreiche Volksbegehren Fortschritte zu erwarten. Von den geforderten Verbesserungen profitiert nicht nur der Feldhase, sondern auch andere Tiere wie Goldammer, Kiebitz, Grasfrosch, Feldhamster, Feldlerche, Rebhuhn oder viele Insektenarten.
Ein naher Verwandter des Feldhasen ist der Alpenschneehase (Lepus timidus). Der Schneehase löst in einer Höhe ab etwa 1200 m den Feldhasen (Lepus europaeus) in seiner Höhenverbreitung ab. Gelegentlich werden Schneehasen im Winter auch in tieferen Lagen bis 700 m gesichtet. Das Fell des Schneehasen ist im Sommer bräunlich und im Winter weiß. Während der Dämmerung können Schneehasen z. B. in den Bergkiefernwäldern des Wimbachgrieses (Nationalpark Berchtesgaden) beobachten werden. Sicher in Zukunft ein guter Grund, unsere Wimbachgrieshütte (N 53) im Bergsommer zu besuchen!
Für uns NaturFreunde gilt, uns weiter für den Erhalt der Natur und der Artenvielfalt kraftvoll einzusetzen!
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Autor:Hans Greßirer
Landesfachgruppenleiter Arten- und Biotopschutz
der NaturFreunde Deutschlands, Landesverband Bayern e.V.