Im Herbst suchen Wildtiere nach Unterschlüpfen und Quartieren für den Winter. Gartenbesitzer können den Tieren Winterquartiere zur Verfügung stellen, ohne Geld dafür ausgeben zu müssen, denn ein Laubhaufen ist ein idealer Unterschlupf für Wildtiere, wie etwa den Igel, den Gras- oder den Springfrosch. Damit der Wind das Laub nicht wegbläst sollte man Äste darüber legen, die ja oft beim Heckenschnitt ohnehin anfallen.
Einen der möglichen Überwinterungsgäste möchten wir euch vorstellen:
Der Igel-Steckbrief
Im größten Teil Deutschlands, auch in Bayern, lebt der Braunbrustigel (Erinaceus europaeus).
Allgemeine Kennzeichen:
Er besitzt eine spitzschnäuzige Rüsselnase sowie kräftige Krallen und einen kurzen Schwanz. Insektenfressergebiss mit spitzen Zähnen! Igel laufen relativ schnell, wirken aber kurzbeinig, da ihre relativ langen Beine vom seitlichen Fell verborgen werden. Gedrungene Körperform. ♀ und ♂sind im Feld nicht zu unterscheiden.
Stachelkleid:
Wegen seines Stachelpelzes auf Kopf und Rückenpartie unverwechselbar. Seine Unterseite ist braun und ohne Stacheln. Etwa 8400 Stacheln auf der Oberseite. Die einzelnen Stacheln (2 bis 3 cm lang) weisen einen Farbverlauf von braun über weiß bis zu fast schwarz auf.
Körperlänge/Größe:
155 bis 350 mm/knapp wildkaninchengroß.
Gewicht:
450 bis 1500 Gramm.
Schutzhaltung:
Das robuste Stachelkleid und seine Fähigkeit, sich bei Gefahr bei aufgestellten Stacheln zu einer Kugel einzurollen, macht ihn fast unangreifbar.
Fressfeinde:
Uhu, Fuchs, Dachs und einge weitere Marderarten.
Alter:
Unter Haltungsbedingungen mehr als elf Jahre. Das Durchschnittsalter im Freiland liegt bei 11/2 bis 2 Jahren.
Lebensweise:
Igel bevorzugen unterwuchsreiche Laub- oder Mischwälder, Waldränder mit angrenzenden Grasflächen, Feldgehölze, Hecken, Gärten und Parkanlagen. Die nachtaktiven Igel nutzen einfache Mulden in der Vegetation als Tagesnester.
Aktionsgebiet:
♀ etwa 30 ha; ♂ etwa 100 ha. Igel sind Einzelgänger!
Winterschlaf:
Von Oktober/November bis März/April, bei verringertem Herzschlag, der von durchschnittlich 147 auf 2 - 12 Schläge pro Minute zurückgeht. Die Winternester bestehen aus großen Laub- oder Reisighaufen. Nahrung: Igel ernähren sich von einer Vielzahl von bodenlebenden Wirbellosen, wie Regenwürmern, Kellerasseln, Insekten, Schnecken, Maden im Fallobst, Aas.
Fortpflanzung:
1 - 2 Würfe. Ein Wurf besteht aus 2 - 7 Jungen.
Tragzeit:
31 bis 36 Tage. Die Jungtiere sind Nesthocker und nach etwa sieben Wochen selbständig.
Gefährdung:
Die Rote Liste für Säugetiere in Bayern (2017) führt erstmals auch den Igel. Er wurde in die sogenannten Vorwarnliste eingestuft.
Gründe für den Bestandsrückgang:
Straßen und Siedlungen engen ihren Lebensraum ein, denn:
- Viele Igel werden überfahren.
- Aufgeräumte Gärten und Parks nehmen den Igeln Unterschlupfmöglichkeiten und Nahrung.
- Auch Mähroboter stellen eine Gefährdung dar!
Weitere Informationen:
https://bn-muenchen.de/wp-content/uploads/2017/08/Das-Kleine-Einmaleins-...
https://bn-muenchen.de/wp-content/uploads/2017/08/Wildtiere-in-M%C3%BCnc...
https://www.bund-naturschutz.de/fileadmin/Bilder_und_Dokumente/Themen/%C..."