Steckbrief Braunbrustigel (Erinaceus europaeus)
von Hans Greßirer (Dipl. Bw.) Landesfachgruppenleiter Arten- und Biotopschutz der NaturFreunde Bayern e.V.
Im größten Teil Deutschlands, auch in München, lebt der Braunbrustigel. Im östlichen Deutschland kommt der Osteuropäische Igel (Erinaceus roumanicus) vor. Hier gibt es Artikel, was wir tun können, um den Igel ein sicheres Winterquartier und einen guten Start ins Jahr zu ermöglichen.
Merkmale:
Allgemeine Kennzeichen:
Er besitzt eine spitzschnäuzige Rüsselnase sowie kräftige Krallen und einen kurzen Schwanz. Insektenfressergebiss mit spitzen Zähnen! Igel laufen relativ schnell, wirken aber kurzbeinig, da ihre relativ langen Beine vom seitlichen Fell verborgen werden. Gedrungene Körperform. ♀ und ♂sind im Feld nicht zu unterscheiden
Stachelkleid:
Wegen seines Stachelpelzes auf Kopf und Rückenpartie unverwechselbar. Seine Unterseite ist braun und ohne Stacheln. Etwa 8400 Stacheln auf der Oberseite. Die einzelnen Stacheln (2 bis 3 cm lang) weisen einen Farbverlauf von braun über weiß bis zu fast schwarz auf.
Körperlänge/Größe:
155 bis 350 mm/knapp wildkaninchengroß.
Gewicht:
450 bis 1500 Gramm
Schutzhaltung:
Das robuste Stachelkleid und seine Fähigkeit, sich bei Gefahr bei aufgestellten Stacheln zu einer Kugel einzurollen, macht ihn fast unangreifbar.
Fressfeinde:
Uhu, Fuchs, Dachs und einge weitere Marderarten.
Alter:
Unter Haltungsbedingungen mehr als elf Jahre. Das Durchschnittsalter im Freiland liegt bei 1,5 bis 2 Jahren.
Lebensweise:
Igel bevorzugen unterwuchsreiche Laub- oder Mischwälder, Waldränder mit angrenzenden Grasflächen, Feldgehölze, Hecken, Gärten und Parkanlagen. Die nachtaktiven Igel nutzen einfache Mulden in der Vegetation als Tagesnester.
Aktionsgebiet:
♀ etwa 30 ha; ♂ etwa 100 ha. Igel sind Einzelgänger! Winterschlaf:Von Oktober/November bis März/April, bei verringertem Herzschlag, der von durchschnittlich 147 auf 2 - 12 Schläge pro Minute zurückgeht. Die Winternester bestehen aus großen Laub- oder Reisighaufen.
Nahrung:
Igel ernähren sich von einer Vielzahl von bodenlebenden Wirbellosen, wie Regenwürmern, Kellerasseln, Insekten, Schnecken, Maden im Fallobst, Aas.
Fortpflanzung:
1-2 Würfe. Ein Wurf besteht aus 2-7 Jungen.
Tragzeit:
31 bis 36 Tage. Die Jungtiere sind Nesthocker und nach etwa sieben Wochen selbständig.
Gefährdung:
Die Rote Liste für Säugetiere in Bayern (2017) führt erstmals auch den Igel. Er wurde in die sogenannten Vorwarnliste eingestuft.
Gründe für den Bestandsrückgang:
Straßen und Siedlungen engen ihren Lebensraum ein →: Viele Igel werden überfahren. Aufgeräumte Gärten und Parks nehmen den Igeln Unterschlupfmöglichkeiten und Nahrung. Auch Mähroboter stellen eine Gefährdung dar!
Weitere Informationen:
https://bn-muenchen.de/wp-content/uploads/2017/08/Das-Kleine-Einmaleins-des-Igels.pdf
https://bn-muenchen.de/wp-content/uploads/2017/08/Wildtiere-in-M%C3%BCnchen.pdf